2012

Kultur­klubben Merav

Mai 2012

Gatekeeper
Never have to leave my room again
Rigtig rigtig fedt
Formsache
The Artems live
Ich bin in Sehnsucht eingehüllt
Zu Besuch bei Freunden

Gatekeeper

Robert

Heute eine Version von Feists Gatekeeper. Diesmal allerdings nur die Coverversion, denn ein schönes Original habe ich unter all den Livemitschnitten und anderen Coverversionen auf YouTube nicht gefunden.

Die Preisfrage: Wie heißt das von Hannah Schneider gespielte Instrument? Hinweise gerne per Leserbrief.

Never have to leave my room again

Robert

Musik wird ja gerne mit einer langen Liste von Vergleichsbands und Referenzen vorgestellt. Hilft meistens nicht wirklich. Anders, wenn die Namen aus der eigenen MySpace-Seite oder einem Interview kommen. Adrons Einflüsse jedenfalls

In music: The Beatles, Caetano Veloso, Os Mutantes, everyone else associated with Tropicalia, music from the films of Satyajit Ray, Lata Mangeshkar, Victor Jara, Vainica Doble, Stereolab, J. S. Bach, etc.
(Scoutmob Atlanta, Meet Adron)

Das klingt dann so:


Mehr Hintergründe und Reviews auf Adronworld.

Rigtig rigtig fedt

Simon

Was im Jahr 1994 neben dem jordanisch-israelischen Friedensvertrag noch so passiert sei, wurde ich neulich von einem Mädchen Jahrgang 85 gefragt.

Musikalisch hat der Serenata Rap von Jovanotti das Jahr geprägt.

Großes Staunen. Der was? Serenata Rap? Jovanotti wer?

Alle Fragen beantwortet eine hörenswerte Live-Version dieses „very ancient song“ auf Radio Hamburg. Mit einer italienisch-englischen Ansage zum Dahinschmelzen:

Okay, Radio Hamburgä. All rightä. Jovanotti is in da housä. Ciao a tutti.

Doch Rigtig rigtig fedt wäre nicht rigtig rigtig fedt, wenn es nicht auch ein wenig Dänisch zugehen würde.

Und was könnte besser zu Jovanotti passen als Sjakket. Hört selbst.

Formsache

Simon

Bis vor 16 Jahren war es für den Schreibenden einfach. Mehr oder weniger folgenlos konnte er ein ß durch zwei s ersetzen. Zumindest was die Aussprache betraf. Denn die konnte man damals einem Wort nicht ansehen. Man musste sie kennen.

Seit der Rechtschreibreform von 1996 ist das anders: Vor dem Doppel-s ist der Vokal kurz (Russland). Vor dem ß hingegen ist der Vokal lang (Ruß) oder ein Diphthong (Preußen).

Kurz und gut: Seit der Reform kann man ein ß schlechterdings nicht durch ein Doppel-s ersetzen.

Und was machen die Freunde der Großbuchstaben? Wenn sie nämlich SCHEIßE schreiben, sieht es meistens auch so aus.

Denn nur weil das „große ß“ – das versale Eszett – seit vier Jahren technisch gesehen existiert (Stichwort Unicode), bedeutet das noch nicht, dass es uns vertraut geworden ist.

Ist das versale Eszett in meiner Lieblingsschrift enthalten? Warum funktioniert „Hochstelltaste + ß“ nicht?

Die Lösung: Findet im nachfolgenden Trio das versale Eszett, markiert es, kopiert es, fügt es in Euren Text ein, wählt die gewünschte Schrift und schaut, was passiert. (Und wenn es doof aussieht, macht es auf die Schweizer Art: Schreibt MASSE – egal ob Ihr nun Masse oder Maße meint.)

SÜSSWASSER – SÜßWASSER – SÜẞWASSER

The Artems live

Simon

Nicht schlecht gestaunt habe ich, als ich nach dem Konzert las, The Artems sei eine Aarhuser Band. Für mich fühlte sie sich (ohne diese Empfindung konkretisieren zu können) ganz und gar „London“ an – eben ein

multiculturale partyorchestra which unites everything between chinese opra and russian power polka.

Und was für eine Show. Ich kann Euch nur wünschen, dass The Artems bald auch in Eurer Nähe spielen – und wenn Ihr ganz großes Glück habt mit Leningrad als Support.

Einen Eindruck könnt Ihr Euch auf theartems.com verschaffen. Oder hier:

Ich bin in Sehnsucht eingehüllt

Lisa

Nimm hin mein Lied.
Vielleicht bringt es
Das Lachen einst zurück.
Und wer es liest,
Der sagt: Ich seh‘s.
Und meint damit das Glück. 30.06.41

Lange habe ich nach einer Beschreibung für den Gedichtband Ich bin in Sehnsucht eingehüllt von Selma Meerbaum-Eisinger gesucht. Endlich habe ich das passende Adjektiv gefunden: intensiv.

Die jungfräuliche Sprache und der hoffnungsvoll zweifelnde Ton der Gedichte lassen mich tiefer in den Stuhl sinken.

Die Klarheit und Sehnsucht der jungen Autorin Selma, die mit grade mal 17 Jahren diese Verse schreibt, lassen mich bewundernd die Nase tiefer zwischen die Seiten stecken.

Die Umstände der Entstehung in einem rumänischen Ghetto, später in einem ukrainischen Konzentrationslager, lassen mich behutsamer umblättern.

Spürst du es nicht, wenn ich um dich weine,
bist du wirklich so weit?
Und bist mir doch das Schönste, das Eine,
um das ich sie trage, die Einsamkeit. 23.12.41

Was für ein Glück, dass diese Gedichte, auf einer langen Reise von Osteuropa über Israel zurück nach Deutschland, erhalten geblieben sind.

Zu Besuch bei Freunden

Simon

Zwei Dinge, die Euch interessieren könnten:

(1) Am 16. April ist Asbjørns Debutalbum Sunken Ships erschienen.

(2) Lydmors Debutalbum A Pile Of Empty Tapes erscheint am 7. Mai. Sehr zu empfehlen auch ihre neue Frisur und ihre neue Single Lamppost Light.

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