Kultur­klubben

KW 39 Alice Boman

Jetzt hat es Alice Boman aus Malmö, Schweden endlich in den Kulturklubben geschafft.

Letzte Woche von den Kofelgschroa verdrängt, wäre sie diese Woche fast gescheitert, weil mich Zweifel überkamen. Zweifel, ob ich es wagen kann, Euch Lieder vorzustellen mit Zeilen wie

Oh baby, hold me close
I don’t ask for more
This is enough now
This is all I need

Schließlich hatte ich Euch in den letzten Wochen verwöhnt mit Perlen wie

Dit is schade, dit is schade, dit is schaaaade
Du warst meine Scheherazade
Biszu biszu biszu jenem Tage
An dem ich dich in flagranti erwischt habe

Doch dann dachte ich mir: Wir haben seit wenigen Tagen Herbst; Alice Boman singt gerne über „darkness“ und „light“ – das passt doch hervorragend zusammen. Zweifel beiseite gewischt.

(Die Frau mit dem Blasinstrument heißt vermutlich Ellen Petterson, aber wie das Instrument, das sie im ersten Lied spielt? Könnt Ihr mir helfen?)

Simon

KW 38 Ober

Aus dem Fenster der Ferienwohnung schaue ich auf Bamberg. Im Hintergrund läuft Alice Boman. Doch sie wollen nicht zusammenpassen, der barocke Süden und der kühle Norden. Also verschieben wir Alice Boman um eine Woche und widmen uns heute Musik aus Oberbayern.

Ich weiß schon, dass Oberfranken und Oberbayern nicht dasselbe sind, aber von den einzigen drei bayerischen Bands, die ich kenne, passen Kofelgschroa aus Oberammergau/Oberbayern allein schon wegen der Ähnlichkeit der Bezirksnamen am besten in mein Ferienidyll.

Kofelgschroa haben meine Sympathie gewonnen dank Texten wie

Ein kleiner Junge spielte Ball mit der Mutter
ein andrer Junge spielte Ball mit seim Bruder
ein kleiner Junge spielte Ball mit der Hauswand
weil er keinen Zweiten fand

Von den vielen, für die gemeine Kulturklubbenleserin vermutlich gewöhnungsbedürftigen, Liedern sind Eintagsseminar und das oben zitierte Wäsche der wohl beste Einstieg in die oberbayerische Popmusik.

Simon

KW 37 Happy Sadcore

Sadcore ist eines der Genre-Labels, das The Nothingdoers unter ihr Ende August veröffentlichtes Album Procrastinaction gesetzt haben. Laut Wikipedia ist Sadcore

[…] characterised by bleak lyrics, downbeat melodies and slower tempos. The term is an example of use of the suffix “-core”. It is a loose definition and does not describe a specific movement or scene.

Die Begriffe Sadcore und Slowcore werden synonym verwendet und die Bezeichnung wird eher von Journalisten als von Bands selbst verwendet. Hollywood Sadcore ist dann anscheinend ein Sub-Genre, aber ich schweife ab …

The Nothingdoers jedenfalls sind Igor Ivanov, George Manaev, Grigoriy Maltsev und Vladimir Kozlov. Die Band, vor zehn Jahren in Moskau gegründet, hat eine Weile gebraucht, um das diesmal rein instrumentale Album fertigzustellen:

We made and produced this records ourselves, in an abandoned workshop of the defunct ZIL automobile factory. We named it “Procrastinaction” because we’ve been recording it for a year, trying to find time for the sessions in our dayjob schedules, procrastinating both at work and during recording, but we finally made it! This record is about how we never have enough time to do the thing we love. But, this is an instrumental record, so no lyrics are available to tell you what each song is about - you’ll have to decide for yourself…

Entdeckt habe ich die Nothingdoers durch einen Pinnwand-Eintrag der Band Malkovic. Von Malkovic wiederum hatte ich zuerst durch eine MP3-Single des schwedischen Labels Friendly Noise gehört, 1959y:

Malkovic as a band started in 2005. However, it all began long before that: alesha G. and sasha T. had been playing together for quite a long time in various projects. Initially malkovic was an acoustic duo that played nice pretty songs inspired by the tunes of marcos valle, astrud gilberto, komeit and kings of convenience. Later, sasha’s cousin dima. M joined the band taking the responsibility of a bass player. Then some new people came to the band and brought in new instruments, malkovic’s sound became louder and more spacious. Nevertheless the atmosphere of chamber music, the intimacy of a home acoustic is still the specific feature of the band’s music. At least that’s what the musicians would like to believe.

Auf ihren Web- und Profilseiten gibt es einige Alben zum Anhören und Downloaden. Zum Abschluss gibt es This is the Music (I’ve always wanted to hear) von ihrem auf Series Two erschienenen Album Little Estrada:

Robert

KW 36 Playlist – Hohe Wellen

Es gibt Gerüchte, meine Playlisten wären zu melancholisch. Ich kann das dementieren. Hört selbst und wenn ihr bei Sylvan Esso‘s Coffee das Gefühl habt, wiedermal den Ton von Tetris nicht ausgeschaltet zu haben, dann geht‘s euch wie mir. Sylvan Esso könnt ihr am 18. September im Rahmen von Introducing im SchwuZ live und in Farbe erleben. H.S.K.T. lässt mir seit einer Woche keine Ruhe. Schon in zwei Tagen, am 7. September, sind The Slow Show im Antje Øklesund zu Gast, verpassen sollte man diese auf keinen Fall.

There are rumours, my playlists would be too melancholic. I can deny it. Just listen and you might also think you forgot to switch off the tone of your Tetris game at Sylvan Esso’s Coffee. On September 18th you can see them as part of Introducing at SchwuZ. I cannot get H.S.K.T. out of my mind for one week now. This Sunday already (September 7th), The Slow Show will give a concert at Antje Øklesund. You shouldn’t miss that.

Franziska