Girl Walk All Day ist „a music video of epic proportion“. Ein ganzes
Album lang, All Day von
Girl Talk, wird
durch New York getanzt. Die verwendeten Samples kann man
detailliert
nachvollziehen, für die Tanzmoves warte ich noch auf eine kulturhistorische
Abhandlung. Vollbildempfehlung!
Der Plan sieht so aus: Ausgabe für Ausgabe lenke ich Eure Aufmerksamkeit auf ein schönes dänisches Musikstück. Jedes Mal ein anderes.
Schon jetzt kann ich Euch sagen, dass die Musikerinnen dabei deutlich in der Überzahl sein werden. Und so beginnt Rigtig rigtig fedt auch gleich mit einer Rarität: Lied 1 stammt von einem Mann.
Der Interpret heißt Asbjørn Toftdahl und wohnt dort, wo man als dänischer Musiker zu wohnen scheint: in Aarhus.
Die englische Variante von Asbjørn ist angeblich Ozzy. Umso erleichterter war ich, als ich hörte, dass es musikalisch in eine ganz andere Richtung geht.
Verschweigen möchte ich nicht, dass mich zuallererst die Website von Asbjørn angesprochen hat. Dort läuft zurzeit seine neue Single: The Criminal.
Am besten wartet Ihr, bis es draußen dunkel ist. Dann Licht aus, Lautsprecher an und asbjornmusic.com aufrufen.
Frederike Vidal und Judith Groth haben aus den Autovervollständigungs-Vorschlägen der Google-Suche Gedichte gemacht und diese im Gedichtband Google Carmina veröffentlicht. Zwei Beispiele gibt es auf der Verlagsseite.
Das macht großen Spaß und inspiriert, selbst zum Suchfeld zu greifen:
Der Leitgedanke dieser Typografie-Kolumne: SCHÖNES mit Euch teilen.
Ein Konzept, das bei Musik ganz wunderbar klappt. Da kann ich schreiben: „Ohren gespitzt. Auf ohlandmusic.com gibt es ein neues Lied von Nanna Fabricius.“
Schwieriger wird es, über schöne Typografie zu schreiben.
Soll der Text unterhalten, besteht die Gefahr, dass ich folgendem Ansatz verfalle: Den Flyer vom lokalen Pizzalieferanten zeigen und daneben schreiben: „Hohoho, da hat schon wieder einer die Comic Sans verwendet.“
Genau das aber möchte Formsache vermeiden: Häme.
Soweit der Vorsatz.
Ob es mir wirklich gelingen wird, Euch die typografischen Perlen vorzustellen und dabei gänzlich auf den wunderwirkenden Kontrast des Schrecklichen zu verzichten, wird sich zeigen.
Vielleicht reicht es ja bereits, jede Ausgabe von Formsache mit etwas Erfreulichem zu beenden. Etwa mit dem lesenswerten Porträt I'm Comic Sans, das endlich mal eine Lanze für diese schöne Schrift bricht. (Leider in Englisch.)
„How a trip ends matters more than how it begins.“ Was für Urlaub und Reisen gilt (The Peak-End Rule, The best vacation ever), trifft oft auch auf Konzerte zu.
Vor ziemlich genau einem Jahr hat Murder mit Cody als Vorband im Café Zapata im Tacheles ein großartiges Konzert gespielt, und sind seitdem eigentlich ununterbrochen in der Heavy-Rotation des Küchenradios.
Zuerst Murders Album Gospel of Man, und später, seit dem Ende einer Reise und einem Plattenladen in der M.P.Bruuns Gade kurz vorm Hauptbahnhof, auch Codys Album Songs.
Ganz ohne zu späten Beginn, ohne Rauch und ohne hochgereckte Kleinstbildschirme gibt es hier von den beiden Bands die Aufnahmen der Kopenhagener X-Sessions.
these are days to remember
seen with wide open eyes
gently floating in formaldehyde
quiet as in the winter
these are days of our lives
never did a time appear so bright
Murder: Aqueduct
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Vielen Dank an
Martin Angelo
für die Fotos.
Es war nicht geplant, Ausgabe 1 des Kulturklubben in völliger Hingabe an einen Schüler der Royal Academy of Music zu schreiben. Doch dann geschah Folgendes:
Da war – wie an anderer Stelle bereits erwähnt – diese Website, die meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Seite, auf der The Criminal in Dauerschleife läuft. Nach und nach wurmte sich das Lied in mein Ohr.
Wie gut, dass Dänemark klein genug ist, alle Musiker, auf die man gerade Lust hat, am nächsten Tag live erleben zu können. So auch Asbjørn Toftdahl.
Auf der dunklen, großen Bühne stehen im Halbkreis und scheinbar maximalen Abstand voneinander vier Musiker. Jeder von ihnen umgeben von haufenweise Laptops und anderem technischen Zeugs, von dem ich nichts verstehe. Zwei von ihnen haben auch ihre Gitarre mitgebracht.
In der Mitte Asbjørn im weißen Paillettenhemd (das aus dem Video). Er singt und tanzt und macht das alles mit einer 19-jährigen Natürlichkeit, dass dem Publikum das Herz aufgeht. Musik, in der die Töne zeitweilig irgendwo zwischen Stimme und Elektronik schweben. Man weiß nicht, wie er es macht, aber man freut sich, dass er es macht.
Wenn Asbjørn also demnächst im Rosi’s auftritt: Nichts wie hin!
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