2012

Kultur­klubben Merav

Februar 2012

Girl Walk // All Day

Robert

Girl Walk All Day ist „a music video of epic proportion“. Ein ganzes Album lang, All Day von Girl Talk, wird durch New York getanzt. Die verwendeten Samples kann man detailliert nachvollziehen, für die Tanzmoves warte ich noch auf eine kulturhistorische Abhandlung. Vollbildempfehlung!

Film-Website: Girl Walk // All Day
NorthJersey.com: Teneack High School graduate Anne Marsen becomes an overnight Internet sensation

Rigtig rigtig fedt

Simon

Der Plan sieht so aus: Ausgabe für Ausgabe lenke ich Eure Aufmerksamkeit auf ein schönes dänisches Musikstück. Jedes Mal ein anderes.

Schon jetzt kann ich Euch sagen, dass die Musikerinnen dabei deutlich in der Überzahl sein werden. Und so beginnt Rigtig rigtig fedt auch gleich mit einer Rarität: Lied 1 stammt von einem Mann.

Der Interpret heißt Asbjørn Toftdahl und wohnt dort, wo man als dänischer Musiker zu wohnen scheint: in Aarhus.

Die englische Variante von Asbjørn ist angeblich Ozzy. Umso erleichterter war ich, als ich hörte, dass es musikalisch in eine ganz andere Richtung geht.

Verschweigen möchte ich nicht, dass mich zuallererst die Website von Asbjørn angesprochen hat. Dort läuft zurzeit seine neue Single: The Criminal.

Am besten wartet Ihr, bis es draußen dunkel ist. Dann Licht aus, Lautsprecher an und asbjornmusic.com aufrufen.

Googles Poesie

Robert

Frederike Vidal und Judith Groth haben aus den Autovervollständigungs-Vorschlägen der Google-Suche Gedichte gemacht und diese im Gedichtband Google Carmina veröffentlicht. Zwei Beispiele gibt es auf der Verlagsseite.

Das macht großen Spaß und inspiriert, selbst zum Suchfeld zu greifen:

autovervollständigen g


autovervollständigen google
autovervollständigen geht nicht
autovervollständigen google ausschalten
autovervollständigen google deaktivieren

urlaub mit


urlaub mit o

urlaub mit oma und opa
urlaub mit oma
urlaub mit oder ohne eltern
urlaub mit oma vollmacht
urlaub mit l

urlaub mit lidl
urlaub mit lufthansa
urlaub mit labrador
urlaub mit laktoseintoleranz
urlaub mit q

urlaub mit qi gong
urlaub mit quad
urlaub mit qualität
urlaub mit s

urlaub mit säugling
urlaub mit stalin
urlaub mit schiff
urlaub mit sinn

Formsache

Simon

Der Leitgedanke dieser Typografie-Kolumne: SCHÖNES mit Euch teilen.

Ein Konzept, das bei Musik ganz wunderbar klappt. Da kann ich schreiben: „Ohren gespitzt. Auf ohlandmusic.com gibt es ein neues Lied von Nanna Fabricius.“

Schwieriger wird es, über schöne Typografie zu schreiben.

Soll der Text unterhalten, besteht die Gefahr, dass ich folgendem Ansatz verfalle: Den Flyer vom lokalen Pizzalieferanten zeigen und daneben schreiben: „Hohoho, da hat schon wieder einer die Comic Sans verwendet.“

Genau das aber möchte Formsache vermeiden: Häme.

Soweit der Vorsatz.

Ob es mir wirklich gelingen wird, Euch die typografischen Perlen vorzustellen und dabei gänzlich auf den wunderwirkenden Kontrast des Schrecklichen zu verzichten, wird sich zeigen.

Vielleicht reicht es ja bereits, jede Ausgabe von Formsache mit etwas Erfreulichem zu beenden. Etwa mit dem lesenswerten Porträt I'm Comic Sans, das endlich mal eine Lanze für diese schöne Schrift bricht. (Leider in Englisch.)

Cody & Murder

Robert

„How a trip ends matters more than how it begins.“ Was für Urlaub und Reisen gilt (The Peak-End Rule, The best vacation ever), trifft oft auch auf Konzerte zu.

Vor ziemlich genau einem Jahr hat Murder mit Cody als Vorband im Café Zapata im Tacheles ein großartiges Konzert gespielt, und sind seitdem eigentlich ununterbrochen in der Heavy-Rotation des Küchenradios.

Zuerst Murders Album Gospel of Man, und später, seit dem Ende einer Reise und einem Plattenladen in der M.P.Bruuns Gade kurz vorm Hauptbahnhof, auch Codys Album Songs.

Ganz ohne zu späten Beginn, ohne Rauch und ohne hochgereckte Kleinstbildschirme gibt es hier von den beiden Bands die Aufnahmen der Kopenhagener X-Sessions.

these are days to remember
seen with wide open eyes
gently floating in formaldehyde
quiet as in the winter
these are days of our lives
never did a time appear so bright
Murder: Aqueduct

Asbjørn live

Simon

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Vielen Dank an Martin Angelo für die Fotos.

Es war nicht geplant, Ausgabe 1 des Kulturklubben in völliger Hingabe an einen Schüler der Royal Academy of Music zu schreiben. Doch dann geschah Folgendes:

Da war – wie an anderer Stelle bereits erwähnt – diese Website, die meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Seite, auf der The Criminal in Dauerschleife läuft. Nach und nach wurmte sich das Lied in mein Ohr.

Wie gut, dass Dänemark klein genug ist, alle Musiker, auf die man gerade Lust hat, am nächsten Tag live erleben zu können. So auch Asbjørn Toftdahl.

Auf der dunklen, großen Bühne stehen im Halbkreis und scheinbar maximalen Abstand voneinander vier Musiker. Jeder von ihnen umgeben von haufenweise Laptops und anderem technischen Zeugs, von dem ich nichts verstehe. Zwei von ihnen haben auch ihre Gitarre mitgebracht.

In der Mitte Asbjørn im weißen Paillettenhemd (das aus dem Video). Er singt und tanzt und macht das alles mit einer 19-jährigen Natürlichkeit, dass dem Publikum das Herz aufgeht. Musik, in der die Töne zeitweilig irgendwo zwischen Stimme und Elektronik schweben. Man weiß nicht, wie er es macht, aber man freut sich, dass er es macht.

Wenn Asbjørn also demnächst im Rosi’s auftritt: Nichts wie hin!

Email: leserbriefe@kulturklubben.de

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