2012

Kultur­klubben Merav

April 2012

Rigtig rigtig fedt
Formsache
Megafon live
The Help
Come On, Let‘s Go
Yani Martinelli – Bubble Station

Rigtig rigtig fedt

Simon

Meinten Sie Rangierloks?

Nein, nein, ich meinte Rangleklods. Den Dänen Esben Andersen, der sich Rangleklods nennt. Dass er aus Aarhus kommt, seit zwei Jahren in Berlin lebt und seine Stimme (Zitat) „nun ja, auf gewisse Art an frühe Aufnahmen des Briten Patrick Wolf” erinnert, das kann man überall nachlesen.

Aber wie – die Frage liegt doch auf der Hand – wie der Künstler heißt, ich meine, wie man ihn ausspricht, das ist nirgends nachzulesen.

Kulturklubben kann helfen: Rangleklos – einfach das d vor dem s weglassen. Und auch nicht Rangel, sondern wirklich Rangle.

Und wo geht die Reise musikalisch hin? Das erklärt uns Listen Before You Buy

It’s sometimes hard to label people and I think the only one I could apply here is electronic, as each track is different to the other but they’ll all held together by this strong link.

Damit Ihr hören könnt, wie different sie wirklich sind, stellt Euch Rigtig rigtig fedt in diesem Monat gleich zwei Lieder vor:

Formsache

Simon

Auf einem Filmfestival irgendwo in den USA feierte am 1. September 2007 Juno Weltpremiere.

Das hat mit Typografie nicht sonderlich viel zu tun.

Der Grund, Euch diesen Film dennoch ausgerechnet in Formsache ans Herz zu legen, sind die ersten zweieinhalb Minuten. Der Vorspann.

Gesucht hatte ich eigentlich etwas anders, nämlich die Antwort auf die Frage, warum Untertitel immer (und ich sage: immer) schlecht lesbar sind. Meine Suche blieb erfolglos.

Stattdessen stieß ich im Smashing Magazine auf einen lesenswerten (und lesbaren) Artikel über Filmvorspanne.

Und es öffnete sich mir eine neue Welt. Es gibt offenbar Menschen, die sammeln Vorspanne. (Eine Linksammlung findet man am Ende des erwähnten Artikels.)

Besonders gut gefallen hat mir die Seite watchthetitles.com. Dort ist es auch, wo Ihr den Vorspann von Juno sehen und seine Geschichte lesen könnt.

Megafon live

Simon

Neulich kam die Frage auf, warum Weltmusik Weltmusik heißt.

Bevor man dem Namen auf den Grund geht, sollte geklärt werden, was Weltmusik überhaupt ist. Ich stelle folgende Definition zur Debatte:

Musik, die einen unverkennbar regionalen Bezug aufweist (z.B. durch die Wahl der Instrumente oder Melodien), ist Weltmusik.

Wenn also genau das Gegenteil gemeint ist, warum dann dieser irreführende Name? Vermutlich, weil „Regionalmusik“ oder „Volksmusik“ zu piefig klingt. Oder aber, weil Weltmusik weltweit gehört und gespielt wird. Sprich:

Erst wenn eine in Dänemark lebende Norwegerin auf Bulgarisch singt, ist Balkangebollere Weltmusik.

Ein schönes Beispiel dafür ist die Band Megafon. Sie ist live ein ganzes Stück besser als aus der Konserve, aber auch von dort schon sehr empfehlenswert.

The Help

Lisa

Dieses Frühjahr habe ich den besten Frauenroman seit langem gelesen, und mein Herz an Kathryn Stocketts „The Help“ (dt. Titel: „Gute Geister“) verloren.

Das Prädikat Frauenroman ist nicht abwertend gemeint. Die Geschichte ist weder banal, noch geht es um Klamotten, Shoppen oder die Jagd auf Mister-Right. Die Hauptpersonen dieses Romans sind allerdings ausschließlich Frauen, die Themen ranken sich um das Leben von in Konventionen gefangenen weißen Mittelschicht-Frauen und die ausweglose Situation ihrer schwarzen Haushälterinnen. Wie kann solch ein Buch kein Frauenroman sein?

Wenn man das Buch ohne Mann-/Frau-Brille liest, ist der in den späten 1950iger Jahren in den Südstaaten der USA spielende Roman einer dieser Träume von Freiheit, die nicht oft genug erzählt werden können. Eine Geschichte über ungleiche Menschen, die gemeinsam und mit Heldenmut etwas Außergewöhnliches erreichen. Das gefällt bestimmt auch Nicht-Frauen.

Einen Tipp: Wer kann, sollte dieses Buch unbedingt im amerikanischen Original lesen. Der ungewohnte aber eingängige Südstaatensingsang, in dem der Roman geschrieben ist, befördert einen directly in das drückend warme, staubige Jackson, Mississippi.

Come on, let‘s go

Robert

Von Bart Davenport haben mir schon immer die akustischen Titel am besten gefallen. Umso mehr freute ich mich über sein Album „Searching for Bart Davenport”. Das besteht nämlich nur aus akustischen Cover-Versionen. Der erste Titel ist des Albums ist „Come on, let‘s go” von Broadcast.

What‘s the point in wasting time
On people that you‘ll never know
Come on let's go
Bart Davenport – Come on, let‘s go
Broadcast – Come on, let‘s go
Broadcast – Come on, let‘s go (Live on Jools Holland‘s Later in May 2000)

Yani Martinelli – Bubble Station

Robert
Auf Yani Martinelli bin ich das erste Mal durch ihre High-Llamas-Cover auf YouTube aufmerksam geworden. Bei einem Auftritt in Madrid durfte sie dann sogar mit auf die Bühne. Diesem Einfluss entsprechend klingt ihr neues Album „Bubble Station”. Sehr schön und zum freien Download auf Bandcamp.

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