2012/13

Kultur­klubben Merav

Jahreswechsel 2012/2013

Rigtig rigtig fedt
New Year’s Eve
Blake
Jahresrückblick 1
Jahresrückblick 2

Rigtig rigtig fedt

Simon

Wenn man weiß, das schwedische å als o auszusprechen, und zwei-, dreimal übt, dann geht es einem ganz leicht von der Zunge: Slagsmålsklubben.

Irgendjemand hat mal geschrieben, die sechs Schweden würden 8-Bit Elektropop machen, woraufhin diese geekige Klassifizierung tausendfach zitiert wurde. Seitdem geistert sie durch das Netz und ist nicht mehr wegzubekommen.

Apropos Zitieren:

Dissonant wirkende Synthies reißen Melodie und Takt auseinander und herrliche Beats werden an lustlose, anti-tanzbare Klimperorgien verschenkt.

Ausgerechnet das, was dem Rezensenten zu missfallen scheint, macht mir große Freude. Eine meiner liebsten Lustlosigkeiten ist The World Welcomes Fame vom dritten Album Boss For Leader!

Dieses und die ersten beiden Alben findet Ihr im Bandcamp.

Und wer sich für das Wochenende ein paar schöne Antitanzbarkeiten abgucken möchte, dem sei das Video zu Snälla TV PLZ ans Herz gelegt.

New Year’s Eve

Robert

Ein unterschätztes Genre, die Neujahrsmusik.

The final seconds before the New Year were ticking down. A big, silver ball was sinking lazily toward the earth. The crowd chanted. “10 … 9 … 8 …"

Bill’s hand came to rest at the bottom of the nearly empty popcorn bowl.

“7 … 6 … 5 …”

He nodded.

“4 … 3 … 2 … 1 …”

So endet New Year’s Eve von MC 900 Ft. Jesus’ 1994er Album One Step Ahead of the Spider. Das Stück ist leider nicht online zu finden, dafür der Titel If I Only Had A Brain, mit einem von Spike Jonze gedrehten Video. (Alternativ auch auf YouTube mit Beavis and Butthead.)

Ein weiteres Stück namens New Year’s Eve gibt es von Testbild. Ursprünglich als mittlerweile vergriffene [sic!] MP3-Single veröffentlicht, ist es nun in der an Heiligabend veröffentlichten Testbild-Retrospektive Where Did This Begin? und hier im Kulturklubben zu hören:

Fireworks and mirth
Dancing in Technicolor firth
Gliding lanterns of imploded dreams
– this is New Year’s Eve, covertly

Ebenfalls anschauen und anhören kann man sich Codys Another Year. Hatten wir schon im Februar, aber genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt es mal wieder aufzulegen.

Blake

Simon

Unweigerlich wirft man zwischen den Jahren den Blick zurück und versucht Antwort zu finden. Antwort auf die Frage: Welches 2010 veröffentlichte Lied hat mich wie kein zweites in den vergangenen Monaten begleitet?

Ohne zu Zögern antworte ich: Limit to Your Love von James Blake.

Was dem einen ein alter Hut (ich sagte doch: 2010), ruft bei anderen ungläubiges Staunen hervor: „Was, James Blunt im Kulturklubben?“ (ich sagte doch: Blake, nicht Blunt).

Nachdem alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt sind, wenden wir uns Limit to Your Love zu – nicht jedoch ohne vorab auf einen ZeitOnline-Beitrag verwiesen zu haben („Fast will man aufstehen und nachsehen, ob die Stereoanlage kaputt ist.“), in dessen Kommentaren überdeutlich wird, wie weit Geschmäcker auseinanderliegen können.

(Nach Gatekeeper also bereits das zweite Feist-Cover im Kulturklubben. I think this is the beginning of a beautiful friendship.)

Jahresrückblick 1

Robert

Konzerte.

Je kleiner und Café, desto besser. Unter den Highlights des Jahres also Sóley und Darkness Falls im Stardust Café in Aarhus. 14:30 Uhr!

Ein ebenso schönes Konzert: Bart Davenport in David’s Mojo Soulfood Cafe, Osnabrück. Drei Sets. Eintritt frei, Austritt mit Hut.

Weihnachtslieder.

Viel geschaut in diesem Genre ohne Frage Jingle Bells in der akustischen Version des National Jazz Trio Of Scotland. Noch mindestens bis zum Dreikönigstag haltbar.

Musik.

Meistgespielt sicherlich Loverman, interpretiert durch das Viktor Sjöberg New Jazz Ensemble.

Ansonsten eigentlich alles, was im Kulturklubben-Archiv zu finden ist. Auch viel gehört: Sternpost, die Alben des Totokoko-Labels und Ascend & Descend von Death and Vanilla:

Jahresrückblick 2

Simon

Vor einigen Jahren wurde ich auf einer Party nach meinen zehn Lieblingsalben der 90er Jahre gefragt. So eine bekloppte Frage. Trage ich etwa Best-of-Listen mit mir?

Es stellte sich dann heraus, dass die Frage weniger für mich als für den Fragenden selbst bestimmt war. Er war vorbereitet. „Also, auf Platz 10 das legendäre, orange Album der Pet Shop Boys. Auf Platz 9 …“

Sich selbst solche Fragen zu stellen, macht Spaß. – Ich beschränke mich auf drei: Liebstes Konzert 2012? Liebstes Lied 2012? Liebstes Album 2012?

Liebstes Konzert. The Artems am 30. März in Aarhus. Dritte Band am Abend, Belüftungsanlage ausgefallen, Publikum betrunken, ein Crowdsurfer ohne Crowd (das muss geschmerzt haben) … und The Artems haben gerockt! Rose, Rose, you‘re my flower.

Liebstes Lied. To the Woods von Soffie Viemose. An ihrer im April erschienenen Single To the Woods kann ich mich nicht satthören. Immer wieder will ich die Schritte durch den Wald hören und die Stelle im Mittelteil, wenn alles ein wenig aus den Fugen gerät, dann aber durch einen Glockenschlag wieder zur Ruhe kommt. Im Adventskalender lief das Lied mit Video. Diesmal sollt Ihr Euch ganz auf die Musik konzentrieren.

Liebstes Album. Sunken Ships von Asbjørn. Wenn ich sage, Sunken Ships geht in die Tiefe, ist das nicht nur Kalauer, sondern Bestnote für ein äußerst vielschichtiges Pop-Album. Den Kulturklubben im Februar mit Asbjørn begonnen zu haben, war also eine gute Idee. Das Auftaktlied auf Sunken Ships heißt Bones Bad Bones, kommt mit einem reichlich albernen Video daher, ist aber ein absoluter Knaller.

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