KW 28 / Pool
In einer Euch wärmstens empfohlenen Plattenkritik steht der schöne Satz geschrieben: „Da wackelt das Landschulheim“. Klingt nach Lob … wäre da nicht der Folgesatz: „Wo jedoch alles bloß noch knallt, knallt am Ende nichts mehr.“
Da wir im Kulturklubben niemals Verrisse bringen, selten Till Lindemann hören und die Musik im Fall von Pool PoolOfficial.com auch eher funkt als knallt, beschränken wir uns auf den ersten Satz: Da wackelt das Landschulheim. Das tut es nämlich ohne Zweifel. Allein der Songtitel reicht für ein pubertäres Beben mittlerer Stärke: Pink Pussy.
Pool sind die drei Hamburger Daniel, David und Nils. Sie sagen ganz oft „Digga“, machen gemeinsam Musik seit sie dreizehn sind, wohnen in einer WG in einem Reihenhaus in Hamburg-Othmarschen, und so weiter und so weiter. Nicht, dass solche Details nicht interessant wären, doch unterhaltsamer als meine Nacherzählung ist, Ihr lest Euch eines der zahlreichen Interviews mit Pool durch. Mein Favorit ist das auf Noisey mit Sätzen wie „Mich bockt es derbe, weil ich dann weiß: Digga, es schockt rein.“ aber auch mit leichter verständlichen Antworten auf Fragen zur Reproduzierbarkeit des Plattensounds auf Konzerten oder zur Entmystifizierung junger Bands durch Kulturklubben.
Und jetzt der angekündigte Klassenfahrt-Ohrwurm: Can’t be free / till I see / that you really have the world’s most beautiful …