KW 51 / Die schwarze Schule


Fotografiert von Simon

Spätestens nach meinem Abenteuer mit Team Amateur wusste ich, welche Schätze sich im Meer der Vorbands bergen lassen. Also freute ich mich ganz besonders auf Dark Matters DarkMatters.dk … um am Abend festzustellen zu müssen: das ist gar keine Band.

Vorher schlecht recherchiert? Wie man’s nimmt. Die Konzertankündigung war auf Dänisch. „Den visuelle kunstnergruppe Dark Matters“ zu verstehen, setzt fortgeschrittene Sprachkenntnisse voraus, mit denen ich leider nicht aufwarten kann.

Wie dem auch sei, die akustische Aufmerksamkeit gehörte an jenem Abend einzig und allein Den Sorte Skole. DenSorteSkole.net Zu Deutsch: die schwarze Schule.

MÄTTEL!

Quatsch, natürlich kein Metal. Das Schwarz steht hier für „black music“, der musikalischen Herkunft des Kopenhagener Trios (mittlerweile Duos). Oder auch für Vinyl. Denn Den Sorte Skole sammeln Platten – viele Platten – und weben aus tausenden kleinen Schnipseln, unter Zuhilfenahme von Plattenspielern, Computern, Drummachines und anderem Zauberwerk, einen Klangteppich, mit dem man fliegen kann.

Nehmt als Beispiel Lektion III aus dem Jahr 2013. Anderthalb Stunden Musik von 250 Platten aus 50 Ländern.

Beim ersten Hören werdet Ihr vielleicht denken „boah, abgefahren, das halte ich nicht lange aus“. Doch dann (in einer idealen Welt) hört Ihr die Lektion ein zweites, ein drittes Mal und auf einmal findet Ihr sie richtig richtig gut, und Ihr entdeckt, dass Den Sorte Skole noch drei weitere Mashup-Mixtapes gemacht haben, und Ihr fangt an, sie alle rauf und runter zu hören: die sehr HipHop-lastige Lektion I aus dem Jahr 2005; die drei Jahre jüngere, stilistisch deutlich breiter aufgestellte Lektion II; sowie den neusten Streich aus diesem Jahr, das Album Indians and Cowboys, bestehend aus noch mehr Samples aus noch mehr Ländern.

Wenn Ihr mehr über Den Sorte Skole erfahren wollt, hier zwei Tipps für den Einstieg: ein Interview auf Deutsch und ein zweites auf Englisch. Seid Ihr neugierig auf „den visuelle kunstnergruppe Dark Matters“, schaut Euch das Video mit Bildern zu Lektion III an.

Und der Abend? Der endete, wie er begann: mit einem Missverständnis. Nach dem Konzert gingen wir zur Single-Party ins HeadQuarters. Da hatten wir uns schon den ganzen Tag drauf gefreut. Nicht, dass wir konkrete Erwartungen gehabt hätten, trotzdem waren wir leicht enttäuscht, als wir sahen, wie der DJ eine 7‘‘-Single nach der anderen auflegte. Wir erkannten unseren Denkfehler. Es sollte also ein reiner Plattenabend bleiben.

Simon