Bis vor 16 Jahren war es für den Schreibenden einfach. Mehr oder weniger folgenlos konnte er ein ß durch zwei s ersetzen. Zumindest was die Aussprache betraf. Denn die konnte man damals einem Wort nicht ansehen. Man musste sie kennen.
Seit der Rechtschreibreform von 1996 ist das anders: Vor dem Doppel-s ist der Vokal kurz (Russland). Vor dem ß hingegen ist der Vokal lang (Ruß) oder ein Diphthong (Preußen).
Kurz und gut: Seit der Reform kann man ein ß schlechterdings nicht durch ein Doppel-s ersetzen.
Und was machen die Freunde der Großbuchstaben? Wenn sie nämlich SCHEIßE schreiben, sieht es meistens auch so aus.
Denn nur weil das „große ß“ – das versale Eszett – seit vier Jahren technisch gesehen existiert (Stichwort Unicode), bedeutet das noch nicht, dass es uns vertraut geworden ist.
Ist das versale Eszett in meiner Lieblingsschrift enthalten? Warum funktioniert „Hochstelltaste + ß“ nicht?
Die Lösung: Findet im nachfolgenden Trio das versale Eszett, markiert es, kopiert es, fügt es in Euren Text ein, wählt die gewünschte Schrift und schaut, was passiert. (Und wenn es doof aussieht, macht es auf die Schweizer Art: Schreibt MASSE – egal ob Ihr nun Masse oder Maße meint.)
SÜSSWASSER – SÜßWASSER – SÜẞWASSER
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