Nimm hin mein Lied.
Vielleicht bringt es
Das Lachen einst zurück.
Und wer es liest,
Der sagt: Ich seh‘s.
Und meint damit das Glück. 30.06.41
Lange habe ich nach einer Beschreibung für den Gedichtband Ich bin in Sehnsucht eingehüllt von Selma Meerbaum-Eisinger gesucht. Endlich habe ich das passende Adjektiv gefunden: intensiv.
Die jungfräuliche Sprache und der hoffnungsvoll zweifelnde Ton der Gedichte lassen mich tiefer in den Stuhl sinken.
Die Klarheit und Sehnsucht der jungen Autorin Selma, die mit grade mal 17 Jahren diese Verse schreibt, lassen mich bewundernd die Nase tiefer zwischen die Seiten stecken.
Die Umstände der Entstehung in einem rumänischen Ghetto, später in einem ukrainischen Konzentrationslager, lassen mich behutsamer umblättern.
Spürst du es nicht, wenn ich um dich weine,
bist du wirklich so weit?
Und bist mir doch das Schönste, das Eine,
um das ich sie trage, die Einsamkeit. 23.12.41
Was für ein Glück, dass diese Gedichte, auf einer langen Reise von Osteuropa über Israel zurück nach Deutschland, erhalten geblieben sind.
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