Dieses Frühjahr habe ich den besten Frauenroman seit langem gelesen, und mein Herz an Kathryn Stocketts „The Help“ (dt. Titel: „Gute Geister“) verloren.
Das Prädikat Frauenroman ist nicht abwertend gemeint. Die Geschichte ist weder banal, noch geht es um Klamotten, Shoppen oder die Jagd auf Mister-Right. Die Hauptpersonen dieses Romans sind allerdings ausschließlich Frauen, die Themen ranken sich um das Leben von in Konventionen gefangenen weißen Mittelschicht-Frauen und die ausweglose Situation ihrer schwarzen Haushälterinnen. Wie kann solch ein Buch kein Frauenroman sein?
Wenn man das Buch ohne Mann-/Frau-Brille liest, ist der in den späten 1950iger Jahren in den Südstaaten der USA spielende Roman einer dieser Träume von Freiheit, die nicht oft genug erzählt werden können. Eine Geschichte über ungleiche Menschen, die gemeinsam und mit Heldenmut etwas Außergewöhnliches erreichen. Das gefällt bestimmt auch Nicht-Frauen.
Einen Tipp: Wer kann, sollte dieses Buch unbedingt im amerikanischen Original lesen. Der ungewohnte aber eingängige Südstaatensingsang, in dem der Roman geschrieben ist, befördert einen directly in das drückend warme, staubige Jackson, Mississippi.
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