KW 19 Ice Cream Cathedral
Menschen, die hin und wieder über skandinavische Musik lesen, wissen zwangsläufig, was das SPOT-Festival ist. Unzählige Bloggerinnen und Blogger fahren Anfang Mai nach Aarhus, berichten im Vorfeld, twittern mittendrin und resümieren im Nachgang.
Auch ich behaupte, in diesem Jahr dort gewesen zu sein, verzichte aber auf Konzertberichte und Popularitätsprognosen, sondern siebe das Erlebte solange aus, bis sich endlich die eine Erkenntnis herauskristallisiert:
Mein Glanzpunkt heißt Ice Cream Cathedral.
Ice Cream Cathedral sind Anja, Kristian und Anders aus Kopenhagen und machen Space Pop:
The description “Space Pop” might be a bit airy, but for Ice Cream Cathedral it is nonetheless precise.
Und sie sind auf erfrischende Weise unprätentiös. Als ich nach dem Konzert den Drummer nach der Möglichkeit fragte, das Debütalbum The Drowsy Kingdom zu erwerben, ging er kurz hinter die Bühne, einen abgewetzten, mit Platten gefüllten Koffer zu holen, den die Band vor einiger Zeit am Straßenrand gefunden hatte und der damals nichts weiter enthielt als ein vergilbtes Porträtfotos einer jungen Frau. So kaufte ich aus einem Koffer heraus eine Schallplatte namens The Drowsy Kingdom einer Band namens Ice Cream Cathedral. Lässig.
Und wo wir nun schon so beieinander standen, nutzte ich die Gelegenheit und ließ mir von Anders den Bandnamen erklären. Ice Cream Cathedral sei bei dem Versuch entstanden, die eigene Musik in Worte zu fassen. Und dann war da noch was mit Immanenz und Transzendenz, aber das kriege ich nicht mehr zusammen …
Am Ende also doch noch eine zweite auf dem diesjährigen SPOT-Festival gewonnene Erkenntnis: Ich sollte an meinem Interviewstil arbeiten.