Kultur­klubben

KW 34 Linkoban

„Grime inspired electro-rap“ – so klassifiziert Ling Ly alias Linkoban ihre Musik.

Ist es eigentlich ungeschickt, einen Artikel mit dem Wörtchen „Grime“ zu beginnen? Ein Großteil der Leserschaft wird diese Frage schon nicht mehr lesen. Die einen haben sich fortgeklickt, weil ihnen die Neugier auf dieses Genre fehlt. Die anderen wissen, was Grime ist, doch es ist ihnen – nun ja – zu schmutzig.

Ersteren hätte ich gerne Dizzee Rascal empfohlen. Letzteren rufe ich hinterher: Bleibt! Linkoban ist doch lediglich „Grime inspired“. Wer dem eigenen Lied den Spitznamen Vengaboys track gibt, der (=die) macht wahre Popmusik!

Linkoban kommt – Überraschung – aus Kopenhagen und trat im Februar letzten Jahres zum ersten Mal in Erscheinung. Noch im selben Jahr spielte sie in Roskilde. Welch raketengleicher Aufstieg.

Die Single, die ihr diesen Erfolgt bescherte, heißt Like This. Wer zuhört oder mitliest, wird über die häufige Erwähnung der Pampelmuse stolpern.

I gobble a pomelo
Spit the bitter stones out
My body go tremolo

Gut, dass Mrs. Pepstein in einem (leider im Netz nicht mehr verfügbaren) Interview bei Linkoban nachgefragt hat. Ergebnis: Im Bild der Pampelmuse könne man durchaus ein Stück der Künstlerin selbst sehen; es sei bei beiden nicht ganz leicht, sich der Schale zu entledigen und zum Inneren vorzudringen.

Ob ich das jetzt richtig wiedergegeben habe? Urteilt selbst:

Besagtes „Vengaboys Lied“ ist übrigens ein anderes: Popgun Track.

Und zu guter Letzt ein Ausgehtipp: Im Rahmen der Danish Invasion tritt Linkoban am 4. September um 23:00 im Berliner Comet Club auf.

Simon