Kultur­klubben

KW 13 Tres faciunt collegium

12. März, Berlin, Fluxbau. Den Abend eröffnet die finnische Band Hisser. Das Trio zieht es vor, im Dunkeln zu spielen; das funzelige Licht ihrer Fahrradklemmlampen muss genügen. Auch in ihren Ansagen bleiben Hisser zurückhaltend. Einzig ein Kommentar zur Raumtemperatur fällt: „I love this fucking jacket, but I have to take it off.“ Dass Hisser keinen Sonnenscheinpop machen, versteht sich jetzt von selbst. Stattdessen klingt‘s so:

Die zweite Band des Abends hatte der Kulturklubben bereits vor einem Jahr zu Gast: Waldo & Marsha. Doch heute sind sie nicht wiederzuerkennen. Dem „psychedelic pop“ von damals scheint das Psychedelische abhandengekommen zu sein. Das Erstaunliche: Beide, die alten und die neuen Waldo & Marsha, klingen gut. Sehr gut sogar. Lieblingsbandalarm … wie sie da so auf der Bühne stehen, die glorreichen Sechs-manchmal-Sieben, hinreißend aussehen, reihum ihre Lieder singen und schnalzen (eine Band, mehrere Sänger, allein das ist großartig), Lieder, die sich ausnahmslos dem unerschöpflichen Thema „Frauen“ widmen, das Publikum (darunter Ex-Boho Dancer Ida Wenøe sowie Freund aus Grundschultagen Asbjørn, to name but a few) tanzt oder wippt mit, ein Lächeln im Gesicht, ein wenig verliebt.

Als letzte Band ist Berndsen angekündigt. New Wave made in Reykjavík. Soweit unser Vorwissen. Hätten wir ausnahmsweise mehr als nur die Überschrift gelesen, wir wüssten, dass auch ER bei Berndsen mitmischt: Hermigervill. Noch so ein Liebling, dieser rothaarige Derwisch und Knöpfedreher. Und dass wir zum Schluss auch noch Berndsens Bauch streicheln dürfen, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Simon