KW 2 Und noch ein Rückblick
“Bestenlisten” sind so eine Sache. Häufig erscheinen mir die Zusammenstellungen willkürlich und abhängig von der Tagesstimmung der Verfasser. Wähle ich heute den „Musikalischen Höhepunkt des Jahres“, fällt mir morgen ein anderer ein und übermorgen wiederum ein anderer. Die den Sieg eher verdient hätten? Warum überhaupt soll ich mich festlegen?
Die Antwort lautet: Weil es die Spielregeln so vorsehen! Nun gut, hier kommen sie also, meine
TOP 5 der musikalischen Höhepunkte des Jahres 2014
Platz 5 geht an Birdy Peacock aus Brisbane für ihr Sich-Winden, Springen, Drehen, Kriechen, Treten, Fallen und Wiederaufstehen, Zittern und Zucken, Beugen und Biegen, Haare-Ziehen und Bauch-Trommeln und Hinter-dem-Vorhang-Verstecke im Video zu Chandelier. Trotz ihres hohen Alters von 21 Jahren beherrscht Birdy Peacock all diese Bewegungen mindestens genauso gut wie im Original die (zum Zeitpunkt der Aufnahme) 11-jährige Maddie Ziegler. [Leider dürfen wir das Video nicht im Kulturklubben zeigen. Schweren Herzens muss ich Euch auf YouTube verweisen. Aber kommt wieder. Es gibt noch vier weitere Plätze zu vergeben.]
Platz 4 geht an Kiesza (gesprochen wie „Kaisa“) aus Calgary, weil dank ihr die nervige Suche nach dem „Sommerhit des Jahres“ schon im Februar ein Ende hatte und mit Hideaway ein würdiger Preisträger gefunden war.
Platz 3 geht an Sylvan Esso aus North Carolina, weil der ganze Saal tanzte … als mir Franziska zum Geburtstag Karten für Warpaint in Leipzig schenkte, diese aber absagen mussten und stattdessen Sylvan Esso auf der Bühne standen. Ein fabelhafter Ersatz und unter den guten Konzerten im letzten Jahr eines der besten.
Platz 2 geht an Cancer aus Kopenhagen für ihre Debüt-EP Ragazzi. Online findet sich wenig über das Duo (der Bandname tut sein Übriges). Also bitte kauft die EP oder kommt mich besuchen. Mein Lieblingslied aber, das gibt es kostenfrei: Same Color as Digital Photography.
Platz 1 geht – tata – an Dísa aus Reykjavík/Kopenhagen. Aus der Begründung der Jury: […] Das Preisgeld möge es ihr ermöglichen, im neuen Jahr ihr Debütalbum fertigzustellen, damit wir den Zauber ihrer Konzerte endlich auch daheim halbwegs nacherleben können. […]