KW 7 / Shelley
Schaut Shelley!
„Was ist Shelley?“
Das Spielfilmdebüt des in Dänemark lebenden Regisseurs Ali Abbasi.
„Eine Komödie?“
Muss ich jetzt die Genre-Schubladen aufziehen? Aber klar, Ihr wollt eine grobe Einordnung. Also, passt auf: Ich sage „Drama“. Ein Drama, das uns vom Ehepaar Louise und Kasper erzählt. Irgendwo im Nirgendwo, ohne Elektrizität und mit einer leichten esoterischen Macke leben Louise und Kasper ihr abgeschiedenes Leben. Zum vollständigen Glück fehlt ihnen vermeintlich nur eines: ein Kind. Das zu bekommen bleibt den beiden jedoch versagt. Nachdem Louise zum wiederholten Male in einer sehr späten Schwangerschaftswoche ein Baby verloren hat, ist sie so geschwächt, dass das Paar beschließt, sich Hilfe ins Haus zu holen. Die Hilfe heißt Elena, eine junge Rumänin (gespielt von Cosmina Stratan, die ich hiermit für den Oscar nominiere). Nach einem ersten Schockmoment (kein Strom = kein Handy) scheint Elena sich gut einzuleben. Gegenseitiges Vertrauen und ein paar eingefrorene Eizellen Louises geben dem Film die entscheidende Wendung: Elena wird für Louise und Kasper ein Kind austragen. Und was dieser Umstand mit dem Trio macht, davon handelt Shelley.
Klingt nach einem typischen Drama, oder? Das Danish Film Institute ist sich da nicht ganz so sicher: hier gibt es als Genre „Drama“ an, dort hingegen … „Horror“.
„Und die Musik?“
Richtig, die Musik. Die ist nichts anderes als ein Knarzen und Knacken, ein Kratzen und Knistern. Mit Ausnahme einer Szene: da läuft im Autoradio Darkness Falls. KK 12-06 Manch einer von Euch mag sich erinnern: das Duo Josephine Philip und Ina Lindgreen aus Kopenhagen. Seit März letzten Jahres gibt es mit Dance and Cry ein (mittlerweile nicht mehr ganz so) neues, sehr hörenswertes Album.