KW 37 / Noga Erez


Intro, Spex, Musikexpress, Spiegel, Taz, Arte, 3sat, Deutschlandfunk – sie alle haben über Noga Erez berichtet. NogaErez.com Doch warum sind dann die Aufrufzahlen ihrer Musikvideos so niedrig? Vielleicht wegen Sätzen wie diesem: „Nora Erez wurde kurz vor dem Golfkrieg in Israel geboren und schon als Kind mit der komplexen politischen und militärischen Situation ihrer Heimat konfrontiert.“

Gibt es in Israel keine Jahreszahlen? Heißt „1990“ dort wirklich „kurz vor dem Golfkrieg“? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß: Wenn der durchschnittliche Arte-Zuschauer solche Formulierungen hört, rückt sein Interesse an Musik sofort in den Hintergrund; er wartet stattdessen gespannt, was Noga Erez – „die Stimme einer neuen Generation“ – zur Zwei-Staaten-Lösung zu sagen hat.

Schade, denn die „logische [sic] Schnittmenge aus FKA twigs, Björk, M.I.A. und Santigold“ ist wirklich ausgesprochen hörenswert. Ihr Debütalbum Off the Radar gibt es wahlweise auf rosa Vinyl oder im farblosen Kulturklubben-Stream:

Simon