Den Ersten Advent mit einer Band namens The Comet Is Coming zu begrüßen, das war der ursprüngliche Plan. Aber schnell stellte sich heraus: The Comet Is Coming fliegt in den Bahnen von Sun Ra, dem großen Jazz-Propheten vom Planeten Saturn, der vor gut einhundert Jahren zur Erde – genauer gesagt nach Alabama – entsandt wurde, um mit seiner kosmischen Musik den irdischen Rassismus zu bekämpfen. Sich heute als Londoner Jazz-Trio auf Sun Ra zu berufen, ist, glaube ich, nicht das schlechteste. Doch für den Ersten Advent hatte ich mir etwas mehr „Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg“ vorgestellt.
Also verwarf ich die Idee, The Comet Is Coming zu spielen (was Euch nicht davon abhalten soll, in ihre Wahnsinns-EP Death To The Planet reinzuhören), und suchte nach einer adventlichen Alternative. Es wollte mir nicht gelingen. Denn in meinem Ohr hatte sich der Saxophon-Sound von Shabaka Hutchings festgebissen. Auch andere Körperteile waren infiziert, zum Beispiel die Finger. Sie sollten „Advent“ tippen … es wurde „Shabaka“ draus. Mit der Folge, dass ich einen tabreichen Sonntagvormittag hatte. In Sachen Produktivität nämlich steht Shabaka Hutchings – den man mittlerweile King Shabaka nennt – dem Sonnengott Sun Ra in nichts nach.
Eines seiner vielen Projekte sind die Sons of Kemet. Ihnen haben wir das folgende Tanzvideo zu verdanken: