Um neue Songs zu schreiben, habe ich mich in mein Haus in Südtirol zurückgezogen. Doch es läuft nicht richtig. Die einzigen Zeilen, die ich seit vorgestern zustande bekommen habe, lauten:
Alles grau, alles grau in grau Alles kalt, alles kalt, kalt, kalt Asche zu Asche, Staub zu Staub Alles Rauch, alles Schall und Rauch
Internet gibt’s hier oben auch keins. Also taste ich mich im strömenden Regen durch die dichte Wolkenwand, runter ins Dorf. Die drei Cafés mit WiFi lasse ich links liegen. Ihr Neonröhrenlicht macht sie unbetretbar. Bleibt als einziger Ort mit öffentlichem Internet der Supermarkt Conad. Ich kaufe mir eine Dose Ceres Top („Imported Superior Quality Beer“), setze mich auf die Bank neben dem Schwarzen Brett, reiße den Laptop auf und tippe mich zitternd vor bis zur neuen Live Session von Quantic. Ahhhh! Das ist es, was ich gebraucht habe.
Mein innerer Himmel klart auf. Ich spüre, dass ich heute Nachmittag Großes dichten werde.
Vorher prüfe ich nur noch schnell meine ersten Zeilen bei GuttenPlag. Sicher ist sicher. – WAS?! Alles grau soll nicht meiner Kreativität, sondern meinem Gedächtnis entsprungen sein? Was für ein herber Rückschlag.