Detectorists
Auf Twitter schrieb Saša Stanišić:
Eine Serienempfehlung für die dritte Welle im März: The Detectorists auf Arte.
Recht hat er und wenn man sich beeilt, kann man die drei Staffeln à sechs Folgen sowie eine Weihnachts-Extrafolge vielleicht sogar noch vorher wegbingen. Oder man lässt sich Zeit und guckt vielleicht ein paar Folgen nochmal (weil man alleine vorgeguckt hat oder um die besten Szenen nochmal zu schauen).
Die 2014 bis 2017 zuerst auf BBC ausgestrahlte und in Suffolk und Essex gedrehte Serie hat jedenfalls alles, was es braucht, um sich aus dem Pandemie-Winter wegzuträumen. Mit dem Detektor auf einem Feld rumstehen und Goldmünzen suchen. Anschließend im Pub(!) sitzen. Dazwischen das normale Leben: Arbeit, Quizshows gucken, Beziehungsprobleme und -glück. Als Soundtrack ein paar Gitarrenakkorde und dabei vor allem das Titelstück Detectorists von Johnny Flynn:
Will you search through the loamy earth for me
Climb through the briar and bramble
I'll be your treasure
I felt the touch of the kings and the breath of the wind
I knew the call of all the song birds
They sang all the wrong words
I'm waiting for you, I'm waiting for you
Geschrieben wurde Detectorists von Mackenzie Crook, der auch Regie geführt hat und als Andy Stone neben Toby Jones als Lance Stater eine der Hauptrollen spielt. Neben den beiden dreht sich in der Serie viel um Paare und um Beziehungen zu- und miteinander. Als eine Art Gegenstück zu Andy und Lance gibt es zum Beispiel das Duo der immer zu zweit auftauchenden, konkurrierenden Sondengänger Philipp und Paul, die irgendwie an Simon & Garfunkel erinnern. Und in einer ganz anderen Zweierkonstellation, Andys Partnerin Becky und ihre Mutter, gespielt von Rachael Stirling und ihrer im letzten Jahr verstorbenen Mutter Diana Rigg.
Egal ob Dinge ungesagt bleiben oder sich Gespräche vorhersehbar wiederholen, die Suche nach Edelmetall eignet sich natürlich für Metaphern:
When Crook’s headphones-clad characters spend their days sweeping fields with their wands, listening for a signal, he says, they’re “actually searching for love and for where they belong and all these other things in their life.” The Ringer
Lance und Andy suchen nicht nur gemeinsam nach Schätzen, sondern treten mit einem von Lance komponierten Song auch am Talentabend im Pub auf. Und überhaupt spielt Musik eine wichtige Rolle in der Serie:
Silence between characters rarely leads to silence on screen, thanks to a soothing score by English actor and folk singer-songwriter Johnny Flynn (Lovesick, Genius), whose plaintive theme song resurfaces so often that Crook calls it “almost another character in the show.” The Ringer
Von Harvey Robinson, dem echten Komponisten des Talentabend-Hits, gibt es Demos und Outtakes weiterer wichtiger Stücke:
Available here is the version of “Helium Feathers” that appeared in the show, as well as “Wolves”, an alternative track written for Sheila to dance to, that never made it to screen but is rather lovely in it's own special way. “New Age Girl” was written for Detectorists and was performed on the programme by Crook and Jones. Bandcamp
Wie die Serie zu Ende geht, werden wir hier natürlich nicht spoilern und beenden den Artikel daher mit einem ganz zufällig aus einem anderen Tab daherkommenden, aber irgendwie gerade sehr zur Stimmung passenden Album mit soundtrackhaften, kurzen Stücken: a the sun room von Conor Emerson alias Birdfeeders:
This is a collection of ideas, of meditations - unfinished and with nowhere to go. They were never made to be finished or to go anywhere. [...] This grouping of songs was recorded in the sun room, the backyard, and a few were recorded in the forests of Vermont. They feature birds, neighborhood construction projects, crickets, cicadas, dogs, cats, rain, distant coyotes, passing cars, and the rustling of a possum or two.