Kulturklubben

Rosy

Simon

Letzte Woche ist das sechste Album meiner Lieblingsband When Saints Go Machine erschienen. Es heißt Rosy.

Rosy hat ein sehenswertes Cover. Es zeigt – in titelgebenden Rosatönen – eine Frau und einen Mann in einem Swimmingpool. Sie halten sich am Beckenrand fest und küssen sich. Während sich der Mann ganz im Kuss verliert, ist die Frau abgelenkt. Abgelenkt durch den Fotografen. Sie schaut ihm geradewegs in die Kamera. Es ist ihr Blick, der das Foto faszinierend macht. Ein Blick, der so vieles bedeuten kann. Ein Blick, der meine Fantasie anregt.

Auf dem Bild nicht zu sehen ist der Fotograf: Nikolaj Vonsild, Sänger von When Saints Go Machine. Das Foto hat er vor zwanzig Jahren mit einer analogen Kamera auf einer gemeinsamen Reise mit Freunden geschossen, die Filmrolle zu Hause in eine Schublade gelegt … und vergessen. Zwanzig Jahre später fällt sie ihm wieder in die Hände, er lässt sie entwickeln und stellt fest, dass sich abgelaufene Farbfilme wie unsere Erinnerung verhalten: Sie können Vergangenes rosa färben.

Und wie ist das neue Album musikalisch? Da fragt ihr besser jemand anderen. Wenn es um When Saints Go Machine geht, habe ich die rosarote Brille auf. Ich finde das Album richtig gut. So im Sinne von richtig richtig gut.