Kultur­klubben

KW 13 Emilie Nicolas

Simon

KW 12 Sexta-feira

„Sexta-feira“ ist im Portugiesischen nach Loszählen am Sonntag der sechste Tag der Woche, Freitag also, und darüberhinaus das erste Stück des Albums O Tempo Faz a Gente Ter Esses Encantos von Alvinho Lancellotti. Wem dieser Name irgendwie bekannt vorkommt … es könnte daran liegen, dass wir seinen Bruder Domenico Lancellotti, der auf dem Album unter anderem an Agogô, Caxixi, Ganzá und Xequerê zu hören ist, auch schon mal im Kulturklubben zu Gast hatten.

Das Album kann man auf der Seite von Alvinho Lancellotti („baixar aqui“) mit Booklet und Texten herunterladen und hier anhören:

Robert

KW 11 Superheroes

Das letzte Wochenende brachte nicht nur Temperaturrekorde, sondern auch gleich zwei neue Alben von alten Kulturklubben-Bekannten: Remate und Bart Davenport.

Remate veröffentlichte auf seinem neuen, eigenen Label Relámpago (dessen Logo ein bisschen an den Superhelden Flash erinnert) das Album Nelson es perfecto. Benannt ist es nach seinem anderthalbjährigen Sohn.

1. Desatar un alud
2. Maestro
3. Genio
4. Satánico
5. La máquina del tiempo
6. Sábado
7. Todas mis huellas

Im Interview auf Muzikalia wird er nach einem Einfluss von Velvet Undergrounds Sunday Morning auf die Songstrukturen gefragt und antwortet, dieses Stück als 16-Jähriger millionenfach gehört zu haben und seitdem nicht mehr. Er freute sich über die Frage, denn das Stück Chelsea Girls von Nico habe er vor den Aufnahmen intensiv gehört und es habe so den Sound beeinflusst.

Mein Lieblingsstück bisher ist Sábado. Die Texte gibt es im spanischen Original und in englischer Übersetzung auf der Albumseite.

Like a Saturday
By Calvin & Hobbes
I imagine you as from another galaxy
It makes sense to the whole plan
[…]
Stunning landscapes
I dream about inmmensity
We will eat yesterday’s pizza

Das Cover von Bart Davenports Album Physical World entstammt dann auch einer Phantasiewelt und zeigt den Künstler als melancholischen Superhelden – beim Saitenwechseln.

1. Wearing The Changes
2. Fuck Fame
3. Dust In The Circuits
4. On Your Own Planet
5. Girl Gotta Way
6. Pamela
7. Physical World
8. Every Little Step
9. Vow
10. Loop In My Head

Musikalisch wird es aber auch tanzbarer und lyrisch ganz pragmatisch:

Fame?
What fame?
Fame?
Fuck fame
I can live without it
[…]
But we can talk about money
I need money
Pound for pound

Bart Davenport: Physical World. Lovemonk/Burger Records
Vinyl 11.99 €, CD 8.99 €, Download 7 €, Kassette 6 €

Remate: Nelson es perfecto. Relámpago
Vinyl 12 €, Download 3 €

Robert

KW 10 Playlist – Ambitious February

Streng genommen gehören meine Februar-Höhepunkte schon in den März. Da ich aber nicht länger warten kann, sind sie schon jetzt dabei: The Black Atlantic ließen am letzten Sonntag im Privatclub alte Gefühle wieder aufleben. Zusammen mit I am Oak entstand vor Kurzem die geteilte EP „Black Oak“ mit sehenswertem Cover. Moddi und Einar Stray spielten am selben Tag in kleinem Rahmen in Friedrichshain. Neben den Norwegerpullovern und der wunderbaren Musik überzeugte Julie Ofelia mit dem schönsten farbigen Outfit seit langem.

Strictly speaking my February highlights belong to March, but since I can't wait to tell you, I included them already: Last sunday The Black Atlantic revived old feelings. Together with I Am Oak they recently released their split EP “Black Oak” with a lovely cover. The same day Moddi and Einar Stray played in a small location in Friedrichshain. Despite the woolen sweaters and the beautiful music, Julia Ofelia convinced with the most beautiful and colorful outfit in awhile.

Franziska

KW 9 Waldo & Marsha

Meine erste Begegnung mit Waldo & Marsha liegt anderthalb Jahre zurück … und ich schäme mich noch immer. Was war passiert?

Zusammen mit H. besuchte ich die Danish Invasion im Rosi’s. Angekündigt waren Boho Dancer, Tako Lako und besagte Waldo & Marsha. Dass ER ebenfalls da sein würde, wussten wir nicht. Aber gut, es war schließlich die Berlin Music Week, hunderte Musikerinnen und Musiker in der Stadt, also warum nicht auch Asbjørn.

Draußen an der Tischtennisplatte sahen wir ihn zuerst. Noch schnell ein Bier, um die letzte Schüchternheit abzuschütteln, und auf in den Smalltalk.

„Hej. Ihr seid aus Aarhus, nicht wahr?“ sprachen wir die Band als Kollektiv an. Ein schmissiger Einstieg.

„Richtig. Und Ihr?“ die zu erwartende Gegenfrage.

„Auch Aarhus bzw. Berlin“, sich interessant machend.

„Cool.“

„Und“, an einen der acht Jungs gewandt, „wann spielst Du heute Abend, Asbjørn?“

„Wir spielen als zweite Band. Übrigens, ich heiße Morton.“

H. und ich beeilten uns, in der Menge der anderen Gäste unterzutauchen. Was war uns denn da passiert? Hatten wir wirklich Asbjørn und – wie sich später herausstellen sollte – Morten Danielsen, einen der Gitarristen von Waldo & Marsho, verwechselt? Gut, beide kommen aus Aarhus und dürften Jahrgang 1992 sein (hätte ich das mal gefragt). Aber als Kulturklubben-Redakteur darf einem so etwas trotzdem nicht passieren. Ich beschloss, meinen Job an den Nagel zu hängen.

Doch schon eine Stunde später verwarf ich diese Idee. Das Konzert von Waldo & Marha war selbst für die verschämt in der letzten Reihe Stehenden ein Erweckungserlebnis. Ich beschloss, Euch diese achtköpfige (!) Band eines Tages vorzustellen.

Nun ist die Zeit gekommen: Ihr lernt Waldo & Marsho kennen und ich hab‘s mir endlich von der Seele geredet.

Simon